Vive la France!

Paris-Roubaix, der Mont Ventoux, das Maillot Jaune, L‘Alpe d‘Huez und natürlich die Tour de France - kein anderes Land hat dem Radsport so viele faszinierenden Kultstätten und Kult-Events geschaffen wie Frankreich. Kein anderes Land fasziniert Radsportbegeisterte dermaßen.

Uns geht es nicht anders. Natürlich ist auch Italien eine Rennrad-Nation, Holländer und Belgier leidenschaftliche Enthusiasten. Aber die großen Kultstätten, die Legenden und Mythen der Tour wurden in Frankreich geschaffen.

Insgesamt drei Mal waren wir für mehrere Tage am Stück meist in den französischen Alpen - anbei unsere Top 3, die man auf jeden Fall auf seine Frankreich Bucket List packen sollte:

1. Die Tour de France live erleben (am besten in Alpe d‘Huez oder am Galibier)

Wer zum Radfahren im Sommer nach Frankreich reist, sollte auf jeden Fall seine Tour so legen, dass er dabei die Tour de France live sehen kann. Das sind Festtage im Juli für die gesamte Nation. Die Stimmung ist einmalig. Besonders die Etappenorte putzen sich raus und feiern ein sportliches Volksfest. Besonders stimmungsvoll und faszinierend ist das Erlebnis am Berg - volle Party gibt es in Alpe d‘Huez, beeindruckend war aber für uns vor allem die Tour live am Galibier zu verfolgen. Zuerst selbst den Gipfel erklimmen und dann zu sehen wie Quintana und Co. die steilen Rampen schier hinauffliegen!

Mehr Eindrücke bekommst Du hier in unserem ersten Tour de France Bericht.

 

2. Mont Ventoux

Der Gigant der Provence. Unwirklich wirkt dieses Monument auf uns. Inmitten einer hügeligen Landschaft ragt ein gewaltiger Bergrücken heraus, als gehöre er gar nicht hier hin. Oberhalb der Baumgrenze ist die Kargheit dieses Riesen schon von Weiten deutlich zu erkennen.  Wie eine Mondlandschaft: karg, schroff, ungemütlich und sehr windig, wenn der Mistral ordentlich reinbläst. So wird der Ventoux meist beschrieben. Oben am Gipfel thronen das Observatorium und der Sendemast mit der markanten rot-weiß-gestreiften Antenne.

Während sich die Alpenpässe sanft um die Berge schlingen, bäumt sich der Ventoux wie aus dem Nichts vor einem auf. Ein Mythos, den man gesehen und geradelt haben muss.

Es gibt drei Auffahrten auf den Ventoux - die klassische Route von Bedoin sowie die Auffahrten von Sault und Malauncanne. Manche Verrückte erklimmen den Ventoux von allen drei Varianten aneinem Tag, aber lest selbst …

 

3. Es muss nicht Alpe d‘Huez sein

Wenn man bei „Wer wird Millionär“ die Frage stellen würde: Welcher Tour de France Pass gilt als der Schwerste? Dann würden mit Sicherheit beim Publikumsjoker fast 90 Prozent auf Alpe d‘Huez tippen, selbst wenn drei weitaus herausfordernde steilere, längere und höher gelegene Pässe noch zur Auswahl stünden. Ja klar: Er ist der bekannteste Anstieg, hat so viel Tour-Geschichte geschrieben, aber nüchtern betrachtet ist Alpe d`Huez weder schön, noch das Retorten-Dorf auf 1859m Höhe besonders reizvoll zu verweilen. Ist es überhaupt ein Pass?

Hier zwei Alternativen, die beide in direkter Nähe zu Alpe d`Huez im Maurienne-Tal liegen:

Col du Chaussy - wer bei dem Wort Serpentinen-Nirvana nur an Stelvio oder Alpe d'Huez denkt, der hat die Rechnung ohne die "Lacets de Montvernier"(Serpentinen nach Montvernier) gemacht. In Pontamafrey beginnt der Anstieg zum Col du Chaussy direkt im Maurienne-Tal und auf den ersten 4 Kilometern nach Montvernier schlängelt sich die Straße terrassenförmig über 18 eng geschlungene Kehren bergauf. Ein wahrer Traum für Kletterer und man kann direkt weiter zum Col de la Madeleine.

Col de La Croix de Fer. Der Anstieg zum "Eisernen Kreuz" genießt - zu Unrecht - meist ein Schattendasein, weil er bei der Tour oft als Brückenpass zum finalen Anstieg nach Alpe d`Huez fungiert. Rennradkenner schätzen und lieben den Anstieg. Wir auch. Knapp 30 Kilometer geht es von St. Jean de Maurienne bergauf zum Gipfel, der auf 2.067m liegt, bei im Schnitt 5,7% Steigung. Es wechseln sich steile Passagen, entspannte Abschnitte und besonders im oberen Bereich superschöne, enge Serpentinen ab. Sogar das ein oder andere Murmeltier pfeift am Wegesrand. Mit seiner Länge und insgesamt knapp 1.700 Höhenmeter ist der Anstieg aber kein Zuckerschlecken, sondern zurecht ein Anstieg der "hors categorie".

Mehr Eindrücke auch hier - Frankreich Part 2